Im Jahr 1987 feierte Berlin sein 750-jähriges Bestehen, und auf der anderen Seite der Berliner Mauer präsentierte die Deutsche Demokratische Republik stolz ihre Errungenschaften in einer Parade durch die Straßen der Stadt.
Während Westdeutschland den Sony Walkman, Boney M und Mullet-Frisuren feierte, gab es in der östlichen Hälfte des Landes einige bemerkenswerte Höhepunkte. Eine Gruppe von Frauen in High Heels und Bikinis, rollende Desktop-Computer und im Palast der Republik ein Treffen des Generalsekretärs des Zentralkomitees der SED und des Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, Erich Honecker, mit verschiedenen Würdenträgern, die erfreut aussahen.
Besonders bemerkenswert waren die drei Computer, die vor den jubelnden Menschenmengen präsentiert wurden. Eine ungewöhnliche Erscheinung, zweifellos. Hier sehen wir die Delegation aus dem Vertrieb in Erfurt, die stolz den Robotron PC 1715, einen Workstation-Computer, vorstellt. In einer Zeit, in der Angebot und Arbeit knapp waren, war der Robotron ein technologischer Vorreiter. Konnte dieser kommunistische Computer die Zukunft gestalten und die Vergangenheit hinter sich lassen?
1969 gegründet, war Robotron der größte Computerhersteller der DDR (Ostdeutschland). Das Unternehmen produzierte Personalcomputer, SM EVM Minicomputer, ESER Großrechner, verschiedene Computerperipheriegeräte sowie Heimcomputer, Radios, Fernsehgeräte und sogar eine „kleingebäckpresse“ (Plätzchenformer).
Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde das Unternehmen am 30. Juni 1990 liquidiert, und Teile davon gingen an andere Firmen über.
Weitere Bilder von der Parade sind im Anschluss zu sehen. Beachten Sie das Paar im Bett – was genau hier gefeiert wird, bleibt unklar. Nachttische? Dauerwellen? Fortpflanzung?
Quelle: Deutsche Bundesarchiv